Samos (Wein)

Samos ist der Name einer ostägäischen Insel nahe der türkischen Küste, der Handelsname verschiedener süßer, meist gespriteter Dessertweine (Süßweine) sowie einer 1982 eingerichteten Appellation, also einer geschützten Herkunftsbezeichnung (O.P.E. für griechisch Ονομασία προελευσέως ελεγχομένη Onomasia Proelefseos Elenchomeni) vergleichbar der französischen Appellation d’Origine Contrôlée. Appellationsweine sind ausschließlich jene Süßweine, die aus der Gelben Muskateller in genau definierten Verfahren gekeltert wurden. Neben Retsina und Mavrodaphne zählt der Samos zu den bekanntesten Weinen Griechenlands.

Der Weinbau auf Samos hat zwar eine sehr lange Tradition, kam aber durch die lange osmanische Herrschaft über die Insel weitgehend zum Erliegen. Die Herstellung von Süßweinen, für die die Insel heute berühmt ist, geht erst auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als nach der Reblauskatastrophe die Lagen der Insel fast ausschließlich mit der Gelben Muskateller bestockt wurden. Die alten autochthonen Reben überlebten in kleinen Restbeständen und erleben erst in den letzten Jahren eine gewisse Renaissance. Die Herstellung der Weine und das Klassifizierungssystem wurde stark von französischen Önologen und Winzern beeinflusst.

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