Santa Compaña

Die Santa Compaña (heilige Gefolgschaft) ist ein populärer Mythos, der in den ländlichen Gebieten Galiciens und Asturiens verbreitet ist. Im Zentrum der teilweise legendenhaften Vorstellungen steht eine Prozession von Toten, Geistern oder ruhelosen Seelen, die nachts über die Wege einer Gemeinde zieht und dabei alle Häuser besucht, in denen der Tod eines Menschen bevorsteht.

Die Santa Compaña ist eine der in der Mythologie Galiciens und Asturiens am tiefsten verwurzelten Überlieferungen und findet sich, teils anders benannt, in allen Epochen der asturisch-galicischen Kulturgeschichte. Jenseits der christlich bestimmten Ausformungen spielen wahrscheinlich Vorstellungen des keltischen Jenseitsglaubens eine determinierende Rolle, so dass Vorläufer dieses Mythos möglicherweise bereits mit dem keltischen Stamm der Gallaeker in dieses Gebiet gekommen sind. Die schriftliche Erfassung begann im 19. Jahrhundert mit dem aufkommenden ethnologischen Interesse vor dem Hintergrund der Romantik in Galicien. 1876 erwähnt sie der Sprachforscher J. Cuveiro Piñol im ersten kastilisch-galicischen Wörterbuch, dem Diccionario Gallego.

Erforscht werden die Santa Compaña und die Berichte von ihrem Erscheinen unter anderem an den Lehrstühlen für Psychologie sowie Anthropologie der Universität von Santiago de Compostela und am Centro de Investigaciones Psicobiofísicas de Vigo, einem privaten, staatlich anerkannten Institut zur Erforschung der Parapsychologie.

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