Scaphismus
Der Scaphismus, eigentlich Skaphismos, ist eine seit der Antike überlieferte Form der Hinrichtung. Beim Scaphismus wurde das Opfer angeblich mit Ausnahme von Kopf, Händen und Füßen in ein präpariertes, zweischaliges Behältnis eingeschlossen und darin zwangsernährt; den Darstellungen zufolge erfolgte der Tod durch Infektionen, Gewebezerstörung infolge Insektenfraß oder durch körperliche Auszehrung (Durst, Hunger) und Blutverlust und/oder Vergiftung durch Insektenstiche.
Die Bezeichnung leitet sich von altgr. σκάφη, pl. σκάφαι (skáphe, pl. skáphai) ab, das ursprünglich etwas „Ausgehöhltes“ bezeichnet – eine Höhlung, einen hohlen Baumstamm, dann besonders im ionischen Sprachraum, einen muldenförmigen Behälter, Wanne, Becken, Schale, Trog, dann ein Boot (auch heute noch; das verwandte Wort τò σκάφος (tò skáphos) bedeutet „das Graben“, dann Höhlung, Bauch, Bootsrumpf, Boot, Kahn).