Schädel-Hirn-Trauma
Als Schädel-Hirn-Trauma (von altgriechisch τραῦμα trauma, deutsch ‚Wunde‘; Abkürzung SHT) oder Schädel-Hirn-Verletzung (auch Hirnverletzung) bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Ursache (Krafteinwirkung). Der Begriff bezieht sich jedoch nicht auf gegebenenfalls damit verbundene Schädelfrakturen oder Kopfplatzwunden. Oft wird wegen der Möglichkeit von Hirnblutungen oder anderen Komplikationen bei einem Schädel-Hirn-Trauma eine Beobachtung im Krankenhaus empfohlen, selbst bei einem nur leichten Schädel-Hirn-Trauma, das oft auch als „Gehirnerschütterung“ bezeichnet wird. Dass auch gedeckte Hirnschäden ohne morphologisch fassbares Substrat tödlich enden können, hatte bereits 1702 Lippré formuliert. Eine Verletzung des Schädels durch stumpfe Gewalt und mit nur geringen Symptomen bezeichnet man als Kopfprellung (Contusio capitis) oder Schädelprellung. Unterschieden werden gedeckte und offene Schädel-Hirn-Traumata. Eine Kopfverletzung kann mit einem Schädel-Hirn-Trauma verbunden sein.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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S06 | Intrakranielle Verletzung |
S06.0 | Gehirnerschütterung Commotio cerebri |
S06.1 | Traumatisches Hirnödem |
S06.2 | Diffuse Hirnverletzung Compressio cerebri, traumatisch, o.n.A. Hirnkontusion o.n.A. |
S06.3 | Umschriebene Hirnverletzung umschriebene Hirnkontusion traumatische intrazerebrale Blutung |
S06.4 | Epidurale Blutung |
S06.5 | Traumatische subdurale Blutung |
S06.6 | Traumatische subarachnoidale Blutung |
S06.7 | Intrakranielle Verletzung mit verlängertem Koma [Coma prolongé] |
S06.8 | Sonstige intrakranielle Verletzungen |
S06.9 | Intrakranielle Verletzung, nicht näher bezeichnet Hirnverletzung o.n.A. |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |