Schöpferische Zerstörung

Die Schöpferische Zerstörung (auch kreative Zerstörung, engl. creative destruction) ist ein Begriff aus der Makroökonomie, dessen Kernaussage lautet: Jede ökonomische Entwicklung (im Sinne von nicht bloß quantitativer Entwicklung) baut auf dem Prozess der schöpferischen bzw. kreativen Zerstörung auf. Durch eine Neukombination von Produktionsfaktoren, die sich erfolgreich durchsetzt, werden alte Strukturen verdrängt und schließlich zerstört. Die Zerstörung ist also notwendig – und nicht etwa ein Systemfehler –, damit Neuordnung stattfinden kann.

Der erste Ökonom, der diese Zusammenhänge in seinem Werk nachvollzog, ist Joseph Schumpeter, der nicht nur den Begriff der schöpferischen Zerstörung geprägt hat, sondern auch den der Innovation. In die damals mathematisch dominierten VWL-Modelle führte er erstmals den Unternehmer ein, der mitunter ein kreatives, fast schon chaotisches Potenzial mit sich bringen konnte. Erst Unternehmer, die gegen Vorbehalte und Widerstände unbeirrt von ihnen angestrebte Innovationen vorantreiben, ermöglichten wirtschaftlichen Wandel. Nach der Auffassung Schumpeters beinhaltet der Kapitalismus eine Unordnung, deren Ergebnis die kreative Zerstörung ist.

Innerhalb der Sozialwissenschaften wurde der Begriff im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtungen weiter entwickelt.

Im Hinduismus wird der Gedanke, dass die Zerstörung des Alten zur Erschaffung von Neuem führt, durch die Gottheit Shiva vertreten.

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