Schafskälte

Die Schafskälte ist eine meteorologische Singularität. Zwischen dem 4. und 20. Juni (Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni) gibt es in Mitteleuropa oft einen Kälteeinbruch. Durch einströmende kühle und feuchte Luft aus Nordwest sinkt die Temperatur innerhalb weniger Stunden um fünf bis zehn Grad. Die Schafskälte tritt nicht in jedem Jahr auf.

Den Namen trägt diese Wetterlage nach den Schafen, die traditionell bis dahin bereits geschoren wurden und für die der Kälteeinbruch – zumal bei Alpsömmerung – durchaus bedrohlich werden kann. Muttertiere werden daher erst nach Mitte Juni geschoren.

In der statistischen Betrachtung hatte die Schafskälte in den letzten 100 Jahren eine Eintreffwahrscheinlichkeit von 61 Prozent. Betrachtet man nur den Zeitraum von 1921 bis 1990, so lag die Wahrscheinlichkeit der Schafskälte bei 73 Prozent. In den letzten 30 Jahren sank wegen des Klimawandels die Wahrscheinlichkeit der Schafskälte auf 33 Prozent.

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