Geschmackliche Schärfe

Geschmackliche Schärfe wird ein Sinneseindruck von Schärfe im Mund-, Nasen- und Rachenraum genannt, der beim Verzehr bestimmter Lebensmittel durch Reizung von Wärme- und Schmerz-Rezeptoren der Schleimhaut hervorgerufen wird, die dem Nervus trigeminus zugeordnet sind. Diese trigeminale Wahrnehmung zählt nicht zum eigentlichen Geschmackssinn wie die gustatorischen Sinnesqualitäten süß, sauer, bitter, salzig und umami.

Da solchen Empfindungen von Schärfe keine tatsächliche Temperaturänderung zugrunde liegt, können auch kalt genossene scharfe Speisen als „heiß“ wahrgenommen werden. Doch schmecken scharf gewürzte Speisen umso schärfer, je heißer sie serviert werden. Ein Maß für geschmackliche Schärfe von Chili und Chiliprodukten liefert die Scoville-Skala. Gelegentlich werden auch hochprozentige Getränke als geschmacklich scharf bezeichnet – entsprechend ihrem Alkoholgehalt.

Stoffe, die in vergleichbarer Weise auf Kälte-Rezeptoren wirken, werden dagegen als „kühl“ wahrgenommen. So kann zum Beispiel der Frischeeffekt von Minzöl erklärt werden, der auch bei warmem Pfefferminztee eintritt, an kalten Speisen wie Pfefferminz-Eis aber deutlicher empfunden wird.

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