Scheiner-Methode
Die Scheiner-Methode ist ein Verfahren zur sog. „Poljustierung“ oder „Einnordung“, mit dem eine äquatoriale (parallaktische) Fernrohrmontierung präzise auf den Himmelspol ausgerichtet werden kann. Der Vorgang wird auch „Scheinern“ oder „Einscheinern“ genannt. Im englischen Sprachraum ist die Bezeichnung „Drift Alignment Method“ gebräuchlich.
Entwickelt wurde die Methode vom deutschen Astrophysiker Julius Scheiner in Zusammenhang mit seiner Mitwirkung bei den internationalen Arbeiten zum photographischen Himmelsatlas. Sie wurde in seinem Buch Die Photographie der Gestirne sowie im Bulletin du Comité Permanent de la Carte du Ciel Photographique veröffentlicht.
Hält man sich genau an die Anleitung in den Original-Veröffentlichungen (), kann die Ausrichtung der Polachse auf eine Genauigkeit von ungefähr 1 Bogenminute unter optimalen Bedingungen in etwa 30 Minuten erfolgen. Sehr viele Anleitungen für die Scheiner-Methode greifen allerdings nicht auf Scheiners detaillierte Beschreibung zurück und weichen teils grob und oftmals fehlerhaft davon ab, was zu einem unnötigen Zeitaufwand bis in den Stundenbereich oder dem Versagen der Methode führen kann.