Schliffstopfen

Ein Schliffstopfen ist ein in Form eines Kegelstumpfes geschliffener Glasstopfen, bei dem die Außenfläche angerauht ist, um einen besseren Halt und ein dichteres Abschließen zu gewährleisten. Er dient zum Verschließen von Glasgeräten und -gefäßen wie beispielsweise Messkolben, Rundkolben oder Laborflaschen. Glasstöpselflaschen (Vitrum cum apistomeo vitro oder Vitrum tectum) werden auch in der Pharmazie eingesetzt. Der Schliffstopfen bildet mit seinem geschliffenen inneren Teil – dem Kern – das Gegenstück zum geschliffenen äußeren Teil – der Hülse – des Gefäßes. Beide Teile zusammen stellen einen Glas-auf-Glas-Verschluss dar. Verwendet wird diese Verschlussart u. a. bei Stand- oder Vorratsgefäßen im Chemiebereich, vielfach bei flüssigen oder kristallinen sowie insbesondere für aggressive Substanzen, die andere Deckelformen angreifen oder auflösen würden. Durch Schlifffett kann die Dichtheit des Verschlusses verbessert werden. Schliffverbindungen oder -stopfen sind nicht geeignet für starke Laugen, da diese die Glasoberfläche angreifen.

In der Regel entsprechen Kegelschliffe und dazugehörige Stopfen einer allgemeinen Gerätenorm. Man spricht dann von einem Normalschliff oder Normschliff (abgekürzt NS). Normschliffe haben eine definierte Steigung von 1:10. Wird ein Gefäß oder Gerät mit Normschliff beschädigt, kann der obere Teil von einem Glasbläser bzw. Glasapparatebauer an ein neues Gefäß „angeblasen“ werden und spart somit den Neukauf des teuren Gerätes.

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