Schloss Le Grand Jardin
Das Schloss Le Grand Jardin (frz. Château du Grand Jardin) war ein Lustschloss, das an die Residenz von Claude de Lorraine, Duc de Guise, in Joinville (Haute-Marne) angebaut war. Er ließ es zwischen 1533 und 1546 als großen Pavillon für Feste und Veranstaltungen errichten. Das Château d'en-bas (Unteres Schloss), wie es zunächst genannt wurde, bildete einen Anbau an die mittelalterliche Schlossfestung oberhalb von Joinville, eine Hochburg des Hauses Guise, die während der Französischen Revolution zerstört wurde. Neben dem großen Festsaal, der das Innere des Schlosses beherrschte, gab es eine Reihe halbprivater Räume, in die sich der Herzog und die Herzogin mit ihren höchsten Gästen zurückziehen konnten; dazu gehörten ein Vorzimmer und ein privaterer Garderobenraum, aber keine Schlafzimmer, da der Sitz des Herzogs, das Schloss von Joinville selbst, in unmittelbarer Nähe lag. Das Schloss Le Grand Jardin diente als großes Banketthaus, das die Macht und das Prestige des Oberhauptes des Hauses Guise angemessen demonstrierte.
Das teilweise verfallene Gelände wurde Anfang der 1980er Jahre vom Conseil Général des Département Haute-Marne erworben. Das Gebäude wurde restauriert, und der im 19. Jahrhundert angelegte große Park wurde wiederhergestellt und neu bepflanzt (siehe Abbildung).
Die Stätte hat auch ihre ursprüngliche Bestimmung als Kulturort wiedererlangt: im Grand Jardin werden Konzerte klassischer Musik, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Kolloquien veranstaltet. Das Schloss Le Grand Jardin ist derzeit Mitglied des europäischen Netzwerks der Centres culturels de rencontre.