Schweizer Standardwagen

Als Schweizer Standardwagen, französisch Tramway standard suisse, wird eine nach einheitlichen Konstruktionsprinzipien hergestellte Serie meterspuriger Strassenbahn-Motor- und Anhängewagen in Grossraumbauweise bezeichnet. Die vierachsigen und für den Fahrgastfluss nach Peter Witt ausgelegten Fahrzeuge basieren auf zwei ab 1940 beziehungsweise 1941 an die Strassenbahn Zürich gelieferten Baureihen. 1944 entwickelte der Verband schweizerischer Transportanstalten (VST) daraus ein Konzept für landesweit einsetzbare Einheitsstrassenbahnfahrzeuge.

Schweizer Standardwagen
Anzahl: 261 Motorwagen
216 Anhängewagen
Hersteller: diverse
Baujahr(e): Motorwagen: 1940–1968
Anhängewagen: 1945–1973
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Breite: 2200 mm
Höchstgeschwindigkeit: Motorwagen: 55 / 60 km/h
Anhänger (zul.): 60 / 65 km/h
Stromsystem: Gleichstrom
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: vier
Sitzplätze: Motorwagen: 26–30
Anhängewagen: 21–27
Stehplätze: Motorwagen: 67–74
Anhängewagen: 75–91
Besonderheiten: ausgelegt für Fahrgastfluss

Die Standardwagen wurden bis 1973 von verschiedenen einheimischen Herstellern gefertigt und ausser nach Zürich auch an die Strassenbahn Basel, die Strassenbahn Bern, die Strassenbahn Genf, die Strassenbahn Luzern und die Strassenbahn Neuenburg geliefert. In der Schweiz sind Standardwagen heute nur noch in Basel im Einsatz. Gebrauchte Züge verkehren ausserdem in Rumänien bei der Strassenbahn Iași sowie in Nordkorea bei der Strassenbahn Pjöngjang. Gebrauchte Anhängewagen sind ausserdem in Serbien bei der Strassenbahn Belgrad und in der Ukraine bei der Strassenbahn Winnyzja anzutreffen.

Die zusammen 261 viermotorigen Motorwagen werden auch als Be 4/4 beziehungsweise bis zur 1956 erfolgten Reform der Wagenklassen als Ce 4/4 bezeichnet. Die insgesamt 216 Anhängewagen entsprechend als B4 beziehungsweise C4, ab 1963 als B. In Zürich wurden die Standardwagen in Anlehnung an die komfortablen US-amerikanischen Eisenbahnwagen auch Pullmanwagen genannt.

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