Seilriss
Der Begriff Seilriss bedeutet im Segelflugsport das unvorhersehbare Reißen des Schleppseils im Windenstart oder F-Schlepp. Mit dem Reißen geht die Schleppkraft auf das Flugzeug schlagartig auf Null, der bald darauf vom Flieger schräg nach hinten herabhängende Seilrest belastet den Flieger durch das Gewicht und den Luftwiderstand dieses Seilstücks und des gefaltet bleibenden Fallschirms. Die Tragflächenbelastung nimmt sofort stark ab, die Zugkomponente in Vorwärts-Richtung fällt sofort weg. Das Flugzeug setzt seinen Steigflug noch wenige Sekunden unter der Wirkung des eigenen Schwungs unter Abbau von Fahrt nur noch ein kleines Stück fort. Beim Windenstart erfolgt ohne sofortige Pilotenreaktion deshalb ein Unterschreiten der Mindestfluggeschwindigkeit mit Strömungsabriss und Abkippen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Seilrisses steigt mit der Dauer der Beanspruchung durch die Anzahl der Starts und mit der Stärke der Belastung bei jedem der vorangegangenen Starts, Zusatzbelastungen durch Knicke, Reparaturen und natürlich besonders mit der Höhe der Zugkraft im Seil beim aktuell betrachteten Windenstart.