Sexismus
Sexismus (von lateinisch sexus „Geschlecht“) ist ein Oberbegriff für eine breite Palette von Einzelphänomenen unbewusster oder bewusster Diskriminierung auf der Basis des Geschlechts. Dazu zählt unter bestimmten Bedingungen auch sexuelle Belästigung. Grundlage von Sexismus sind sozial geteilte, implizite Geschlechtertheorien bzw. Geschlechtsvorurteile, die von einem ungleichen sozialen Status von Frauen und Männern ausgehen und sich in Geschlechterstereotypen, Affekten und Verhaltensweisen zeigen. Eine wichtige Rolle spielt die noch heute allgegenwärtige Ideologie des Androzentrismus, in der der Mann als Norm und die Frau als Abweichung von dieser Norm betrachtet wird.
- Als traditioneller oder offener Sexismus wird die offene, auf das Geschlecht (lat. sexus) bezogene Diskriminierung bezeichnet.
- Als moderner Sexismus wird die Leugnung von Diskriminierung bezeichnet sowie die Ablehnung von Maßnahmen, die darauf abzielen, soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern abzubauen. Diese Form des Sexismus zeigt sich nicht offen und direkt, sondern indirekt.
- Als Neosexismus wird der Konflikt zwischen egalitären Werten und negativen Emotionen gegenüber Frauen (Misogynie) bezeichnet.
- Hostiler Sexismus bezeichnet den feindlichen Sexismus. Das Gegenteil dazu bildet der benevolente (wohlwollende) Sexismus.
- Ambivalenter Sexismus bezeichnet das Zusammenspiel aus hostilem Sexismus und benevolentem Sexismus.
Sexismus ist in vielen westlichen Ländern Gegenstand von Gesetzgebung und Sozialforschung, insbesondere der Gender Studies und der Vorurteilsforschung.