Siegfähre
Die Siegfähre über die Sieg zwischen Bergheim (einem Ortsteil von Troisdorf) und Geislar (einem Ortsteil von Bonn-Beuel) nahe ihrer Mündung in den Rhein ist die einzige Fähre über den Fluss und eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Einmann-Gierfähren Deutschlands.
Die ursprünglich zum Fährbetrieb genutzten Holzkähne wurden inzwischen durch moderne Fahrzeuge in Metallbauweise ersetzt. Seit August 2005 kommt ein moderner Fährkahn mit dem Namen St. Adelheid (benannt nach Adelheid von Vilich) zum Einsatz, dessen Rumpf aus doppelwandigem Aluminium besteht. Er kann 20 Personen oder circa 10 Personen mit Fahrrädern befördern. Die Fähre wurde in der wenige Kilometer entfernten Lux-Werft in Mondorf gebaut und von der Stadt Troisdorf sowie mit Hilfe privater Sponsoren finanziert. Der dunkelgrün lackierte Rumpf ist an Steuerbord mit der Beschriftung „Stadtbezirk Beuel“ versehen, auf Backbord steht „Stadt Troisdorf“ zu lesen.
Das letzte Vorgängermodell, eine stählerne Gierponte (Sieglinde getauft), war 57 Jahre in Betrieb und dient nun an Land als Pflanzkübel. Sie ist vor dem Ausflugslokal „Zur Siegfähre“ zu besichtigen, das sich seit den 1920er Jahren direkt am Bergheimer Flussufer befindet.
Die umweltfreundliche, weil emissionslose Verkehrsverbindung funktioniert mit Hilfe der Strömungskraft, die zusammen mit einem großen Heckruder dafür sorgt, dass die Fähre an einem quer über den Fluss gespannten Drahtseil (Scharseil) entlang gleitet. Dazu ist das Boot mit einem Seil (Giertau) und einer daran befestigten Rolle mit dem Scharseil verbunden. Bei niedrigem Wasserstand und geringerer Strömungsgeschwindigkeit kann der Fährmann zur Unterstützung oder zum Wechseln des Anstellwinkels der Fähre mittels einer Stake eingreifen.
Die Fahrt dauert circa 1½ Minuten und kostet 50 Cent pro Erwachsenen oder Fahrrad, 30 Cent je Kind. Der Fährbetrieb wird in der Regel von Ostern bis zum Tag der Deutschen Einheit in der Zeit von morgens 09:30 Uhr bis 20:00 Uhr und sonntags auch schon ab 09:00 Uhr aufrechterhalten.