Silas Marner
Silas Marner. Der Weber von Raveloe ist ein 1861 veröffentlichter Roman der Autorin George Eliot, der zusammen mit Middlemarch als ihr wichtigster gilt. In ihm klingen die Erlebnisse der Autorin, zum Beispiel die ihrer Jugend im ländlichen Mittelengland nahe Coventry, ihrer eigenen Glaubensentwicklung und der später gesellschaftlich erzwungenen Kinderlosigkeit, zwar an, werden aber mehrfach künstlerisch verwandelt.
Silas Marner wird nach einer konstruierten Beschuldigung wegen Diebstahls aus seiner calvinistischen Sekte ausgeschlossen. Nach dieser spirituellen Enttäuschung zieht er aus der Stadt in die Nachbarschaft des Dorfes Raveloe und konzentriert sich verbittert auf seine einsame Arbeit und die Vermehrung seiner Ersparnisse, die ihm eines Abends aus seiner Hütte gestohlen werden. Nachdem in einer der folgenden Winternächte ein zweijähriges Mädchen, deren Mutter in der Nähe stirbt, zu seiner Hütte gelangt, beginnt er sich um das Kind zu kümmern, was ihn optimistisch und glücklich stimmt. Infolge seiner Rolle als Eppies Pflegevater wird er mehr und mehr in das soziale Netz des Dorfes hineingezogen und entwickelt eine neue Sichtweise auf die dörfliche Gemeinschaft, die umgebende Natur und sein eigenes Leben.
Neben Middlemarch gilt Silas Marner der Kritik „als das vollkommenste Werk der Autorin.“ Für Henry James war Eliot vor allem die Autorin von „Silas Marner und Middlemarch.“ „Die Zartheit der Imagination und des Humors und die große Einfachheit der Erfindung“ machen diesen Entwicklungsroman zu einer „perfekten Geschichte“, einem „herrlichen kleinen Buch“.