Silberspekulation der Brüder Hunt
Als die größte Silberspekulation wird die Spekulationsblase im Silbermarkt Mitte der 1970er Jahre bis zum Jahr 1980 betrachtet, die insbesondere mit den Brüdern Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt in Verbindung gebracht wird. Diese kauften im Zusammenspiel mit vermögenden Geschäftsleuten aus Saudi-Arabien riesige Mengen an Silber sowie Silberkontrakten an den Warenterminbörsen und versuchten, den Silbermarkt zu beherrschen. Angelockt durch die steigenden Preise und intensive Berichterstattung in den Medien sprangen immer mehr Anleger auf den Spekulationszug auf und verstärkten den Preisanstieg.
Insgesamt kauften die Hunts und ihre Partner circa 150 Millionen Unzen (4.700 Tonnen) physisches Silber sowie ca. 200 Millionen Unzen (6.200 Tonnen) Silber an der Warenterminbörse COMEX in New York.
Das physische Silber ließen die Hunts teils in eigens gecharterten Frachtflugzeugen nach Zürich und London bringen, auch weil sie dem amerikanischen Staat nicht trauten und eine Konfiszierung befürchteten. Im Jahre 1933 hatte Präsident Roosevelt den privaten Goldbesitz in den USA unter Androhung drakonischer Strafen verboten und alles Gold, das nicht rechtzeitig in Papiergeld getauscht worden war, wurde beschlagnahmt. Dieses Goldbesitzverbot galt bis in das Jahr 1974. Der Preis für eine Unze (31,1035 Gramm) Silber stieg von unter 2 Dollar im Jahre 1973 bis auf 50 Dollar im Januar 1980, um anschließend zusammenzubrechen. In den Folgejahren fiel der Silberpreis auf unter 5 US-Dollar pro Feinunze und verharrte auf diesem Preisniveau für über zwanzig Jahre.