Sizilienexpedition
Die Sizilienexpedition der Athener 415 bis 413 v. Chr. war eine vorübergehende Ausweitung des Peloponnesischen Krieges (431 bis 404 v. Chr.) nach Sizilien. Die Belagerung von Syrakus durch eine athenische Streitmacht blieb vergeblich. Sie endete mit einer vernichtenden Niederlage Athens – ein tragischer Höhepunkt des Krieges, der für Athen den Anfang vom Ende bedeutete.
Wichtigste Quelle für das Ereignis ist das Geschichtswerk des griechischen Historikers Thukydides (VI. und VII. Buch). Des Weiteren sei auf Diodor und Plutarch sowie – als soziokulturelle Quellen – auf die Theaterstücke Die Vögel von Aristophanes und Die Troerinnen von Euripides hingewiesen.
Thukydides, der ein Zeitzeuge der Expedition war, fasste ihre Bedeutung mit den folgenden Worten zusammen:
- Man kann wohl sagen, dass dies Ereignis von allen in diesem Kriege das bedeutendste war, meines Erachtens sogar von allen, die wir aus der Überlieferung der Hellenen kennen, für die Sieger der größte Ruhm, für die Untergegangenen das größte Unglück: auf der ganzen Linie besiegt und unter Leiden, von denen keines etwa klein war, hatten sie in buchstäblicher Vernichtung Fußvolk und Schiffe und überhaupt alles verloren, und nur wenige von so vielen kehrten nach Hause zurück. (Buch VII, Kap. 87, übersetzt von G. P. Landmann)