Soma (Getränk)

Als Soma (Sanskrit सोम soma, m.; avestisch haoma; proto-indo-iranisch *sauma-: der „ausgepresste“ Saft) wird im Rigveda, dem ältesten Teil der indischen Veden, ein Rauschtrank der Götter und ein bei Opferungen benutztes Ritualgetränk erwähnt. Der Name bezeichnet sowohl eine Gottheit als auch eine Pflanze sowie den daraus bereiteten Trank mit berauschender Wirkung, teilweise mit (saurer) Milch vermischt. Das neunte Buch des Rigveda ist ausschließlich den Großtaten Somas gewidmet. Soma ist ein komplexes Prinzip, das verschiedene Ebenen miteinander verbindet. Dargestellt wird Soma meist als Vogel oder als himmlischer Stier sowie in einem von zehn Schimmeln gezogenen Wagen. Seine Attribute sind Lotus und Keule. Ein Adler oder ein Falke soll das Soma vom Himmel auf die Erde gebracht haben.

Die frühen Iraner, hierunter nachweislich auch das Volk der Perser, kannten den Trank unter der in der avestischen Sprache üblichen Namensvariante Haoma oder Hauma. Im Avesta, dem heiligen Buch des Zoroastrismus, ist Haoma eine Hymne (Yasht) gewidmet. Der ursprüngliche Soma-/Haoma-Kult starb in Indien und Persien aus, nachdem die frühere Religion in Indien im Hinduismus aufging beziehungsweise in Persien reformiert wurde. Andeutungen an den Soma-Kult finden sich vor allem in der nachislamischen, mystisch-religiösen Literatur Persiens (siehe Sufismus, persische Literatur), in welcher der Dschām-e Dscham (جام جم), der Kelch des Dschamschid, als bedeutende Symbolik für das „Einswerden mit dem Göttlichen“ sehr beliebt ist.

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