Sozialraumorientierung
Sozialraumorientierung (SRO) ist die Bezeichnung für eine konzeptionelle Ausrichtung Sozialer Arbeit, bei der es über die herkömmlichen Einzelfallhilfen hinaus darum geht, Lebenswelten zu gestalten und Verhältnisse zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, in schwierigen Lebenslagen besser zurechtzukommen. Ein so ausgerichteter Fachdiskurs wird seit Mitte der 1990er Jahre im Zuge des Programms „Soziale Stadt“ sowie sozialräumlicher Umbauprozesse der kommunalen Jugendhilfe in verschiedenen deutschen Städten geführt. Hinzugekommen sind Reformprojekte in der Eingliederungshilfe, die mit Inklusions- und Dezentralisierungskonzepten verbunden werden. Der Wille der Menschen steht unter den bei der Umsetzung zu beachtenden Prinzipien im Vordergrund.
Merkmal der diesbezüglichen Theoriebildung ist ein disziplinübergreifender Ansatz, der psychologisches und pädagogisches Wissen aus der Fallarbeit mit soziologischem und ökonomischem Organisationsentwicklungswissen kombiniert. Im behördlichen Sinne meint Sozialraumorientierung eine von Verwaltung und Politik definierte Raumeinteilung in Stadtteile oder Regionen, die häufig mit der Implementierung von Sozialraumbudgets verbunden wird.