Nachrichtentrommel

Eine Nachrichtentrommel, auch Sprechtrommel, früher Buschtrommel, ist ein Schlaginstrument mit semantischer Funktion. Mit ihr können gesprochene Worte in eine festgelegte rhythmische Struktur übersetzt und übermittelt werden. Nach der Bauart lassen sich Nachrichtentrommeln in Membranophone, Schlitztrommeln und Reibtrommeln (Friktionstrommeln) einteilen.

In Afrika, Neuguinea und den amerikanischen Tropen verwendeten die Einheimischen jahrhundertelang eine Art Trommeltelegraphie, um sich miteinander über ferne Distanzen zu verständigen. Als europäische Expeditionen in den Dschungel kamen, um den Urwald zu erforschen, wurden sie durch die Tatsache überrascht, dass ihr Kommen und ihre Absichten durch den Wald bereits vor ihrem jeweiligen Eintreffen bekannt gemacht worden waren.

Zu den bekanntesten Nachrichtentrommeln zählen Trommeln, häufig Sanduhrtrommeln, aus Westafrika. Von den heute als Nigeria und Ghana bekannten Gebieten verbreiteten sie sich mit dem Sklavenhandel über Westafrika in Amerika und der Karibik. Dort wurde ihr Gebrauch untersagt, weil die Sklaven sie nutzten, um über große Entfernungen in einer ihren Besitzern unbekannten Sprache Verbindungen zu unterhalten.

Im übertragenen Sinne sagt man von Gerüchten, sie seien durch die Buschtrommel verbreitet worden.

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