St-Étienne de Caen
Die ehemalige Benediktinerabtei mit der Klosterkirche Saint-Étienne wurde von Wilhelm dem Eroberer in Caen gestiftet, ab 1060 errichtet, aber wohl erst nach 1090 vollendet, Ab 1120/25 wurden dem ursprünglich flachgedeckten Bau sechsteilige Kreuzrippengewölbe eingebaut, die zu den ältesten in Frankreich zählen. St-Étienne gilt gemeinsam mit seinem Pendant, dem gleichzeitig von Mathilde von Flandern gestifteten Frauenkloster Sainte-Trinité in Caen, als architektonischer Höhepunkt der normannischen Baukunst und Vollendungsbau der Romanik. Für die Architektur der Île de France waren beide Bauten wegweisend und gelten als Wegbereiter der Gotik. Besonders Saint-Étienne war für die normannische Architektur in England normstiftend.
Nach der Vertreibung der Mönche während der Französischen Revolution diente das Kloster zunächst als Gymnasium und ist heute das Hôtel de Ville (Rathaus) der Stadt Caen. Die Abteikirche Saint-Étienne wurde in eine einfache Pfarrkirche umgewandelt. Seit 1840 sind Kirche und Nebengebäude als Monument historique klassifiziert.
Der Stifter Wilhelm der Eroberer wurde in der Abteikirche Saint-Étienne beigesetzt.