Stadtgeschichte von Grüningen
Grüningen, heute Markgröningen, war im Mittelalter ein auch als Pfalz genutztes Königsgut: Die Reichsburg und die seit 1226 als Stadt mit Schultheiß belegte Kommune haben die Könige dem vorzugsweise schwäbischen Träger der Reichssturmfahne als mit diesem „Grafenamt“ verbundenes Lehen übergeben.
1336 gelangten Markgröningen und die Reichssturmfahne durch Kauf endgültig in die Hand der württembergischen Grafen. Als Zweitresidenz und Amtsstadt erlebte Grüningen im ausgehenden Mittelalter einen zweiten Frühling und stellte die reichste Bürgerschaft Württembergs. Ihr beeindruckendes Rathaus und der alljährlich im August stattfindende Schäferlauf halten die Erinnerung an diese Blütezeit wach.
Der Bau des Residenzschlosses Ludwigsburg und erst recht die 1718 erfolgte Gründung der Stadt Ludwigsburg auf Grüninger Amtsgebiet führten jedoch zu einem fundamentalen Bedeutungsverlust: Grüningen musste seine Funktionen als Zweitresidenz und Hort der Reichssturmfahne, als Oberamtsstadt, Hochgericht, Dekanat und Kameralamt der jungen Konkurrenz überlassen und obendrein für ihren Ausbau bluten. So verfiel Grüningen der Stagnation und wurde schließlich in Markgröningen umbenannt. Die jüngere Geschichte nach dieser historischen Zäsur befindet sich unter Markgröningen.