Standzeit (Zerspanen)
Die Standzeit ist beim Zerspanen eine wichtige Standgröße, die die Zeit angibt, die ein Zerspanungswerkzeug tatsächlich genutzt werden kann, bis es nachgeschliffen oder ausgetauscht werden muss. Es wird dabei nur die Zeit gemessen, während der das Werkzeug wirklich Zerspanarbeit leistet. Werkstückwechselzeiten und sonstige Zeiten, während denen die Werkzeuge nicht genutzt werden, zählen nicht zur Standzeit. In der modernen industriellen Fertigung liegen typische Standzeiten bei 15 bis 30 Minuten. Weitere Standgrößen sind Standmenge, -weg und -volumen. Sie gelten dabei nur für bestimmte Standbedingungen. Die wichtigsten sind der zu bearbeitende Werkstoff, das Material des Werkzeuges (sogenannter Schneidstoff) und die Schnittgeschwindigkeit. Die Standzeit ist ein Kriterium, um die Zerspanbarkeit von Werkstoffen zu beurteilen. Grundsätzlich verringern steigende Schnittgeschwindigkeiten die Standzeit, Bearbeitungszeit und anteilige Maschinen- und Lohnkosten. Dafür steigen jedoch die Werkzeugkosten und die Anzahl der nötigen Werkzeugwechsel. Frederick Winslow Taylor fand mit der nach ihm benannten Taylor-Geraden einen vereinfachten mathematischen Zusammenhang zwischen der Standzeit und der Schnittgeschwindigkeit in der Form mit den Konstanten und . Mit ihm ist es möglich, optimale Standzeiten und Schnittgeschwindigkeiten zu finden, die entweder zu minimalen Stückkosten oder minimalen Bearbeitungszeiten führen.