Starfighter-Affäre

Die Starfighter-Affäre als Teil des internationalen Lockheed-Skandals war eine politische Affäre in der Bundesrepublik Deutschland, die sich aufgrund der Umstände der Beschaffung des Kampfflugzeugs Lockheed F-104 „Starfighter“ für die Bundeswehr entwickelte. Im Kern betraf die Affäre zwei miteinander verbundene Aspekte. Einerseits wurde hinterfragt, warum die Bundeswehr unter Verteidigungsminister Franz Josef Strauß entgegen dem Rat einiger Experten ein offensichtlich unausgereiftes Flugzeug in großen Stückzahlen bestellt hatte, und zum anderen stellte sich folgerichtig die Frage, ob bei der Beschaffung – wie in anderen Ländern auch Korruption im Spiel war. Strauß konnte keine Vorteilsannahme im Zusammenhang mit der Beschaffung des „Starfighters“ nachgewiesen werden.

Ein weiterer Aspekt des Skandals war die extrem hohe Absturzrate des Starfighters. Von den 916 von der Bundeswehr beschafften F-104 stürzte ein Drittel ab, wobei 116 Piloten ums Leben kamen. Bereits bei der feierlichen Einführung des Starfighters 1962 stürzte die aus vier Maschinen bestehende Kunstflugstaffel ab. Zum Höhepunkt des Skandals 1965/66 kam es innerhalb von 18 Monaten zu 44 Abstürzen. 1991 wurde der letzte Starfighter in Deutschland außer Dienst gestellt.

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