Stattzeitung

Stattzeitungen (auch: Stattblatt) entstanden in den 1970er Jahren aus der Bürgerinitiativenbewegung als Mittel einer Gegenöffentlichkeit. Die bereits ab 1971 als Magazin herausgegebene Berliner Stattzeitung Hobo gilt als die erste dieser Art, die meisten anderen wurden, wie das 1974 gegründete Kölner VolksBlatt mit dem stilprägenden Untertitel „Bürgerinitiativen informieren“, in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und noch einige weitere in den frühen 1980er Jahren gegründet (siehe Liste). Ihr Ziel war es, Informationen zu verbreiten, die ansonsten nicht oder kaum in der etablierten Presse Niederschlag fanden. Stattzeitungen entwickelten sich besonders stark in Hochschulstädten und dort, wo es wenige konkurrierende Zeitungen gab. Verbreitet wurden Stattzeitungen meist durch Straßenverkauf oder über Ständer in Kneipen der Alternativen Szene.

Der Übergang zu Stadtmagazinen war von Anfang an fließend (Hobo, Blatt). Bis Ende der 1980er Jahre entwickelten sich viele Stattzeitungen zu kommerziellen Stadtmagazinen, der Schwerpunkt der Berichterstattung verschob sich von gesellschafts- und lokalpolitischen Themen zur Kultur. Eine Ausnahme ist die zu Beginn der 1990er Jahre in Düsseldorf zunächst käuflich erwerbbare, später kostenlos verteilte TERZ.

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