Steingräben

Als Steingräben werden die episodischen bis periodischen Gerinne genannt, die die von den Gesteinsschichten des Muschelkalks gebildeten Plateauflächen des Eichsfelds und rund um Mühlhausen/Thüringen im Bereich der Höhenzüge von Hainich und Dün entwässern. Ihr Name lässt sich von den bewuchslosen, steinigen Bachbetten ableiten, die die meiste Zeit des Jahres trocken liegen.

Die Sedimentkörper des Muschelkalks sind auf Grund ihrer vertikalen, durch Verkarstung stark akzentuierten Klüftung wasserdurchlässig. Die Entwässerung der natürlichen Oberfläche erfolgt daher die meiste Zeit des Jahres unterirdisch, ständig Wasser führende Bäche sind dabei die Ausnahme. Unter dem meist kantengerundeten Kalksteingeröll finden sich nicht selten auch die Steinkerne des Ammoniten Ceratites nodosus und anderer Lebewesen des ehemaligen Muschelkalkmeeres, z. B. des Armfüßers Terebratula ecki und die als Bonifatiuspfennige bekannten Stängelglieder der Seelilie Encrinus liliiformis.

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