Stockfleck
Ein Stockfleck (meist im Plural gebraucht), früher auch Sporfleck, ist oft ein Feuchtigkeitsschaden, der auf Papier, beispielsweise in Büchern, oder auf Textilien sowie an Decken und Wänden gelbliche, bräunliche oder grau-schwärzliche Verfärbungen verursacht. Weitere Ursachen können säurehaltige Leimungen, Klebstoffe, herstellungsbedingte Verunreinigungen, nutzungsbedingte Verschmutzungen, partielle Vergilbungen aufgrund von Inhomogenitäten der Papiermasse sowie eine kapillare Ausbreitung mancher Schadstoffe (Effekt wie bei der Papierchromatographie) oder Mikroben sein, wie etwa Schimmelpilze. Stockflecken sind eine typische Alterungserscheinung und gehen meist einher mit einem muffigen Geruch.
Die Entstehung der Stockflecken ist nicht einheitlich erklärbar. Typischerweise entstehen Stockflecken bei hoher Feuchtigkeit des Papiers oder Textils bzw. hoher Luftfeuchtigkeit und einem Vorgang des Stockens (d. h. Verderbens durch Feuchtigkeit), zum Beispiel durch extremes Zusammenpressen der Teile oder extrem luftdichtes Abschließen etwa eines Raums. Sehr wahrscheinlich mitursächlich oder zumindest ein oft beobachteter Begleitumstand sind Mikroben, wie Schimmelpilze oder Bakterien. Die Schimmelpilzsporen werden durch die Luft verbreitet und sind über Jahre bis hin zu Jahrzehnten keimfähig. Für ihre Vermehrung ist eine relative Luftfeuchtigkeit von über 55 % nötig.
Abgesehen von der optischen Beeinträchtigung und eventuell einem muffigen Geruch verursachen Stockflecken mitunter keine Schäden an den Materialien, auf welchen sie entstehen. Auch Textilien sind im günstigen Fall problemlos weiter verwend- und haltbar. Eine Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze kann jedoch eintreten. Deshalb sollten Stockflecken stets behandelt werden, insbesondere wenn sie großflächig sind (Tapeten, Wände usw.) oder in Kleidung, Bettwäsche, Handtüchern etc. auftreten (siehe unten).
- Ohne Stockflecken
- Stockflecken auf Nova-Scotia-1860-Briefmarke
Vorbeugen lässt sich Stockflecken durch die Senkung der hohen Luftfeuchtigkeit unter 65 %, durch Temperatursenkung unter 8 °C, teilweise auch durch penible Sauberkeit und durch das Auftragen von – nicht problemlosen – Fungiziden.