Streuwiese
Die Streuwiese ist ein historischer mitteleuropäischer Nutzungstyp einer Wiese. Streuwiesen dienten der Produktion von Einstreu für die Stallungen, nicht der Ernährung von Viehbeständen. Prägendes Merkmal für die Nutzung dieser Wiesen war, dass sie nur einmal jährlich, im Herbst, gemäht wurden.
Nasses Grünland, meist auf Niedermoorstandorten, wurde auf Grund des geringen Futterwertes des Aufwuchses bevorzugt als Streuwiesen genutzt. Dies geschah in stroharmen und extrem humiden Regionen wie dem nördlichen Alpenvorland. Heute ist die Streuwiesennutzung ein Relikt einer historischen Landnutzungsform und Agrarwirtschaft, das in der Regel durch staatliche Förderprogramme und Naturschutzverbände erhalten wird. Streuwiesen gehören zu den erst unter Einfluss des Menschen entstandenen oder durch ihn wesentlich geförderten, aber durch heutige intensive Landnutzungspraktiken bedrohten Halbkulturformationen.
Eine ähnliche Nutzung wiesen die Steljniki der Weißkrain in Slowenien auf, auf denen Adlerfarn als Einstreu kultiviert wurde. Die Streuwiese darf nicht mit der Streuobstwiese verwechselt werden, die eine mit hochstämmigen Obstbäumen bestandene Futterwiese darstellt.