Strukturenrealismus

Strukturenrealismus (SR) ist eine Bezeichnung für eine Vielzahl an wissenschaftstheoretischen Positionen, die sich in der These einen, dass wissenschaftliche Theorien keinen gegenständlichen, sondern einen strukturalen Zugang zur Welt ermöglichen. Hierbei wird zwischen einem epistemischen SR (ESR) und einer ontologischen Variante des SR (OSR) unterschieden: Der ESR besagt, dass wissenschaftliche Theorien Strukturen in der Welt referieren, wobei die den Strukturen zugrundeliegenden Objekte epistemisch unzugänglich sind. Die ontische Variante teilt die Position vom strukturalen Zugang zur Welt, behauptet aber im Gegensatz zum ESR, dass es lediglich Strukturen gibt (eliminativer OSR) bzw. bis auf Relationen charakterisierte Objekte (die moderate Version des OSR) und verneint gleichzeitig die Existenz von Objekten als Träger von Strukturen. Der SR stellt somit eine spezielle Variante des wissenschaftlichen Realismus dar, dem zufolge die besten und reifsten Theorien der Wissenschaft näherungsweise wahr sind und die in jenen Theorien enthaltenen Terme existierende, jedoch nicht direkt beobachtbare Objekte oder – wie im Fall des SR – existierende Strukturen abbilden.

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