Sudelbücher

Sudelbücher werden die umfangreichen persönlichen Notizhefte und -bücher genannt, die der Mathematiker und Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799) hinterließ.

Der Autor führte solche Hefte mit aphoristischen Einfällen und naturwissenschaftlichen Kurznotizen seit seiner Studentenzeit an der Georg-August-Universität Göttingen mit regelmäßigen Einträgen über mehr als 30 Jahre hin, von 1764 an bis zu seinem Tod. Vom geschätzten ursprünglichen Bestand der Handschriften bei Lichtenbergs Tod blieben etwa 2/3 erhalten, insgesamt etwa „anderthalb Tausend Druckseiten [...,] 10000 Notizen“. Sie befinden sich, mit wenigen Ausnahmen, im Bestand der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen.

Ende des 18. Jahrhunderts war der Göttinger Professor für Experimentalphysik ein europaweit bekannter und geachteter Naturwissenschaftler, Lichtenberg war außerdem zu seiner Zeit berühmt und berüchtigt für die satirische Schärfe seiner literarischen Kritiken und Polemiken. Seinen zeitüberdauernden Nachruhm aber als „einer der wichtigsten und vielseitigsten Vertreter des Zeitalters der Aufklärung in Deutschland“ und als Begründer des deutschsprachigen Aphorismus verdankt er ausgerechnet einem Werk, das der Öffentlichkeit zu seinen Lebzeiten nicht bekannt war, den erst postum erschienenen Sudelbüchern.

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