Sympathie (Medizin)

Sympathie wurde in medizinischem Sinne bereits von dem altgriechischen Arzt Hippokrates von Kos (um 460–370 v. Chr.) als begriffliches Konzept verwendet. Es bedeutet so viel wie „Mitgefühl“ oder „Mitleiden“ (altgriechisch συν, syn, „zusammen mit“ und παθειν, pathein, „empfinden“ und „leiden“). Das altgriechische Wort παθειν stellt ein Oppositionswort dar, in dem die als gegensätzlich und ambivalent bewerteten Gefühle des Mitgefühls und des Mitleidens zum Ausdruck kommen.(a) (a) Auch in den ersten christlichen Jahrhunderten war dieser Begriff bei den antiken Ärzten gebräuchlich, so etwa bei Aretaios (ca. 80–138 n. Chr.) oder Galenos (ca. 129–200 n. Chr.). Er wurde auch in der Bedeutung von „Übereinstimmung“ (lateinisch consensus) verwendet und drückt eine Beziehung aus zwischen den Organen (der über Nerven bzw. das Nervensystem vermittelte consensus partium) oder einen seelischen Zusammenhang mit einzelnen kranken Organen, so etwa zwischen Lunge und seelischer Alteration im Falle von Pneumonie. Von dieser seelischen Betroffenheit bzw. von dem bei somatischen Krankheiten feststellbaren „Mitgefühl“ der eigenen Seele leitet sich die vitalistische Bezeichnung des sympathischen Nervensystems als „Lebensnerv“ durch Jacob Winslow im Jahr 1722 ab.

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