Symptome der Schizophrenie nach Schneider
Kurt Schneider unterschied 1938 bei der Schizophrenie zwischen Symptomen ersten und zweiten Ranges. Die Symptome ersten Ranges erlauben nach Schneiders Meinung mit hoher Wahrscheinlichkeit (aber nicht mit absoluter Sicherheit) die Diagnose einer Schizophrenie, sofern eine andere Ursache (z. B. eine organische Erkrankung oder Einnahme einer toxischen Substanz) ausgeschlossen ist. In den Symptomen zweiten Ranges sind alle anderen Erscheinungen zusammengefasst, die bei Schizophrenie vorkommen können. Ihr Gewicht für die Diagnose ist geringer.
In der Literatur zur Dissoziativen Identitätsstörung werden die Schneiderschen Symptome ersten Ranges bei Patienten als Symptome der Dissoziation genannt. Sie kommen bei Patienten mit dieser Diagnose wesentlich häufiger vor als bei Patienten mit der Diagnose Schizophrenie (unter 90 %). In einer Studie mit 30 Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung wiesen alle Erstrangsymptome auf. Dies bestätigten Untersuchungen von Ross (1989), sowie Ross und Joshi (1992).