Synoptisches Problem

Das Synoptische Problem oder die synoptische Frage betrifft die Erklärung der Übereinstimmungen und der Unterschiede in den Texten der ersten drei Evangelien des Neuen Testaments (synoptische Evangelien). Eine vergleichende Gegenüberstellung als Synopse zeigt, dass diese kanonisierten Evangelien – Matthäus, Markus und Lukas – viele Textpassagen gemeinsam haben, doch an manchen Stellen hinsichtlich Wortlaut, Reihenfolge und Stoffauswahl der Erzählungen voneinander abweichen.

Das Synoptische Problem ist ein klassisches Problem der neutestamentlichen Einleitungswissenschaft. Die jeweilige Antwort auf das Synoptische Problem beeinflusst in hohem Maße die Auslegung (Exegese) der drei Evangelien (siehe auch Narrative Exegese). Dies betrifft insbesondere Redaktionsgeschichte und Formgeschichte der drei Schriften sowie darüber hinaus die Rekonstruktion von Leben und Predigt des historischen Jesus von Nazaret und ebenso Aspekte der frühesten Kirchengeschichte (Urchristentum).

Das Problem der kanonischen, synoptischen Evangelien steht darüber hinaus in Beziehung zu den Manuskripten (Liste der Papyri des Neuen Testaments) aus der späten Antike bzw. Spätantike. Die Handschriften als historische Quellen sowie als sprachliche Zeugnisse und bzw. oder als Textzeugen literarischer Texte in ihrer Überlieferung weisen besonders viele Textvarianten auf. Viele dieser Varianten können plausibel als Fehler im Abschreibeprozess interpretiert werden. Eine ganze Reihe von Varianten geht aber eindeutig auf „redaktionelle“ Eingriffe in die Texte zurück.

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