Tai-Völker

Zur Gruppe der Tai-Völker werden Ethnien in Südostasien und in Süd-China zusammengefasst, die Sprachen aus dem Tai-Zweig der Tai-Kadai-Sprachfamilie sprechen (von denen angenommen wird, dass sie von einer gemeinsamen Proto-Tai-Sprache abstammen) und zum Teil ähnliche Traditionen und Gebräuche befolgen.

Tai-Völker bilden die Mehrheitsbevölkerung in Thailand und Laos, wo die jeweils namensgebenden Völker der Thai bzw. der Lao dominieren. Bedeutende Minderheiten von Tai-Völkern leben in Südchina, Myanmar, Vietnam und Nordostindien. Die größten Bevölkerungen haben dabei die Zhuang (v. a. im Autonomen Gebiet Guangxi), Bouyei (Provinz Guizhou) und Dai (Provinz Yunnan) in China, die Shan im nach ihnen benannten Shan-Staat von Myanmar, die Tay und Thái im Norden Vietnams und die Ahom im indischen Bundesstaat Assam. Insgesamt wird geschätzt, dass die Tai-Völker etwa 100 Millionen Menschen zählen. Im Laufe der Zeit wurden die einzelnen Völker durch ihre Nachbarn teils erheblich beeinflusst oder gar assimiliert, so wurden die Zhuang in China zum Teil sinisiert.

Tai oder Thai ist die Selbstbezeichnung vieler Tai-Völker, vor allem der zentralen und südwestlichen Gruppe. Das Etymon *dajA bedeutete ursprünglich nur „Bevölkerung“ oder „Menschen“. Die Bedeutung „Freie“, die es heute in einigen Tai-Sprachen (z. B. Thailändisch) hat, bekam es erst später, im Zusammenhang mit der Herausbildung feudaler Strukturen bei bestimmten Tai-Völkern.

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