Taklīf

Taklīf (arabisch تكليف ‚Belastung, Auferlegung, Verpflichtung‘) ist ein Begriff der islamischen Theologie und Rechtstheorie, der den Akt der Belastung des Menschen mit Pflichten durch Gott bezeichnet. Er ist einer der wichtigsten Gegenstände des islamischen theologischen und rechtstheoretischen Denkens. Muʿtazilitische und imamitische Theologen haben in ihren Schriften vor allem über das Wesen, die verschiedenen Arten und den Sinn des Taklīf diskutiert. Daneben haben Theologen und Rechtstheoretiker der unterschiedlichen Lehrrichtungen erörtert, an welche Voraussetzungen eine Verpflichtung durch Gott gebunden ist. Die Rechtstheorie hat sich insbesondere mit dem Verhältnis zwischen dem Taklīf und den fünf Scharia-Kategorien befasst. Diejenige Person, die mit den Pflichten belastet ist, wird als Mukallaf bezeichnet. Bei den heutigen Zwölfer-Schiiten bezeichnet Taklīf außerdem eine Zeremonie, die abgehalten wird, wenn Mädchen neun Jahre alt werden und damit das Alter erreichen, ab dem sie den religiösen Pflichten unterworfen sind.

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