Tal der Ahnungslosen
Tal der Ahnungslosen lautete der sarkastische DDR-Ausdruck für solche Gebiete, in denen Westfernsehen und der westliche UKW-Rundfunk nur schwer oder gar nicht zu empfangen waren. Ursprünglich wurde damit das Dresdner Elbtal bezeichnet, sukzessive weitete sich dieser Begriff auch auf jene Gebiete aus, in denen dies ebenfalls der Fall war. Das galt daneben für den Raum um Greifswald im Nordosten der DDR und vor allem die östlichen Teile des Bezirkes Dresden, in denen der Empfang ebenso wie im Elbtal nur mit großem Aufwand terrestrisch erfolgen konnte.
Die Bewohner dieser Gebiete galten in der DDR als schlecht informiert, weil sie nur über freie Informationen der Lang-, Mittel- und Kurzwellensender sowie der zensierten DDR-Medien verfügen konnten: Das betraf etwa 15 % der Bevölkerung der DDR.