Tangier-Krankheit
Die Tangier-Krankheit ist eine seltene Erbkrankheit des Fettstoffwechsels. Bei dieser Erkrankung ist die Freisetzung von Cholesterin aus der Zelle gestört, wodurch es einerseits zu einer verminderten Bildung von High-Density-Lipoproteinen sowie andererseits zu einer vermehrten Cholesterinspeicherung kommt, welche insbesondere im Bindegewebe lymphatischer Organe auftritt. Leitsymptom sind gelb-orange Flecken auf vergrößerten Gaumenmandeln. Zudem können Erkrankungen der Nerven, Vergrößerungen von Bauchorganen und gehäuft Atherosklerose auftreten. Die Prognose ist insgesamt günstig, eine Heilung derzeit jedoch nicht möglich.
| Klassifikation nach ICD-10 | |
|---|---|
| E78.6 | Lipoproteinmangel Tangier-Krankheit  | 
| E75.6 | systematisierte Lipidablagerungserkrankung | 
| ICD-10 online (WHO-Version 2019) | |
Der Begriff Tangier-Krankheit wird in der Literatur gleichbedeutend mit „An-α-Lipoproteinämie“ („Analphalipoproteinämie“), „Familiärer HDL-Mangel“ und „Familiärer Hypoalphalipoproteinämie“ verwendet.