Tarota

Die Tarota (Plural Tarotes) ist ein katalanisches Blasinstrument aus der Familie der Doppelrohrblattinstrumente.

Moderne Ausführungen der Tarota haben einen konisch gebohrten Holzkorpus und ein doppeltes Rohrblatt, das auf ein Verbindungsröhrchen aus Metall (tudell) befestigt wird. Der etwa 60 Zentimeter lange Holzkorpus besteht meistens aus drei Teilen (auch zwei). Die einfachste und häufigste Ausführung wird tarota seca genannt. Sie hat sechs Grifflöcher auf der Vorderseite und eines auf der Rückseite (daneben gibt es Ausführungen ohne hinteres Griffloch). Es können aber auch bis zu acht Klappen angefügt werden, um das Greifen der tiefen Töne, bzw. das Spielen von Halbtönen zu erleichtern. Die Tarota wird in der Regel nur einfach überblasen.

Der Name Tarota ist onomatopoetisch und wurde auf der iberischen Halbinsel in verschiedenen Formen (u. a. torlote, torloroto, turutot, trota) für verschiedene Blasinstrumente verwendet. Im Roussillon (katalan. Rosselló) wird die Tarota Prima genannt.

Das Instrument, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geriet, wurde in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wiederbelebt und gewinnt heute zunehmend an Beliebtheit, da zahlreiche Gruppen der katalanischen und mediterranen Folkmusik es in ihr Programm aufnehmen.

Die heutige Form der Tarota wurde von Xavier Orriols entwickelt, einem Instrumentenmacher, der auf die Gralla spezialisiert war. Seitdem hat sie verschiedene Veränderung erfahren. Gegen diese Form ist eingewandt worden, dass sie nicht ausreichend auf historischen Vorbildern beruhe. Die Gruppe Ministrils del Rosselló orientiert sich an Studien des Centre Internacional de Música Popular in Céret, wo Tarotes nach historischen Gesichtspunkten rekonstruiert wurden.

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