Tassenstößel

Tassenstößel sind eine Bauart von Stößeln im Ventiltrieb von Verbrennungsmotoren mit oben liegenden Nockenwellen, die heute überwiegend in Form von Hydrostößeln eingesetzt werden. Stößel übertragen beim Öffnen des Ventils die Kraft vom Nocken auf den Ventilschaft und halten dabei die Querkraft vom Ventil fern. Sie sind ein wesentliches Element des Ventiltriebs und somit für den Ladungswechsel des Motors verantwortlich. Tassenstößel haben die Form eines kurzen Hohlzylinders und umschließen Ventilschaft und -feder. Daher ist der Ventiltrieb kompakter als einer mit Pilzstößeln oder Kipphebeln. Sie sind auch leichter als andere Konstruktionen und eignen sich für hohe Drehzahlen. Als Erfinder gilt der Schweizer Konstrukteur Ernest Henry, der im Jahre 1919 bei dem Hersteller Établissements Ballot erstmals Tassenstößel verwendete. Eine ähnliche Konstruktion hatte jedoch bereits der Hispano-Suiza 8-Flugmotor von 1915.

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