Taubenhaus
Taubenhäuser dienen der Haltung von Haustauben. Sie wurden häufig in Sachsen und darüber hinaus, besonders auf Ritter- und Bauerngütern, aufgestellt. Sie werden auch als Taubenpfähle, Taubenpfeiler oder Taubentürme bezeichnet. In Altbayern und Österreich werden sie auch Taubenkobel genannt.
Im nordostbayerischen Raum wurden Taubenräder, aus Stroh geflochtene, auf einem Wagenrad drehbar gelagerte Taubenhäuser, errichtet.
Nach dem Anthropologen und Sexualforscher Ernest Bornemann ist ein Taubenhaus (Columbaria, Genecium, Frauenhaus) auch folgendes: Privatharem eines fränkischen Grundherrn des Mittelalters. Das Wort ist eine Übersetzung des lateinischen Spottnamens, den die Grundherren selber ihren Mägdehäusern gegeben haben. Die hörige Magd war die Columba, die „Taube“ des Herrn, mit der er tun konnte, was er wollte.