Tax Freedom Day
Der Tax Freedom Day (deutsch Steuerfreiheitstag) ist ein vorrangig durch wirtschaftsliberale Denkfabriken verbreitetes Konzept, das die durchschnittliche Höhe der Steuern und teils auch Sozialabgaben, die vom Einkommen bezahlt werden, in Tage ab Neujahr umrechnet. Der Tag soll nach Ansicht der Denkfabriken veranschaulichen, ab wann ein durchschnittlicher Steuerzahler „nicht mehr für die Zahlung seiner Steuern und Abgaben arbeiten muss“. Dem Tax Freedom Day liegt eine neoliberale Vorstellung von Freiheit zugrunde, bei dem die Freiheit umso größer sei, je weniger Steuern und Abgaben man zahlen müsse. Das Konzept wird vielfach dafür kritisiert, zu vernachlässigen, dass die gezahlten Steuern für öffentliche Leistungen und Güter ausgegeben werden, die dem Steuerzahler unmittelbar oder der Gemeinheit zugutekommen. Auch die jeweilige Berechnungsgrundlage der Institute und inwiefern der angenommene Durchschnittswert repräsentativ sei, wurde vielfach kritisch thematisiert.
Der Tax Freedom Day wurde 1948 durch den US-Amerikaner Dallas Hostetler erfunden und als Marke registriert. Später wurde die Marke an die in Washington, D.C. ansässige Tax Foundation übertragen. Verschiedene Institute und Denkfabriken haben das Konzept aufgegriffen und für ihre Länder den Tax Freedom Day bzw. im deutschen Sprachraum auch den „Steuerzahlertag“ oder „Steuerzahlergedenktag“ berechnet, der oft medial aufgegriffen und teilweise auch zelebriert wird.