Teichonsäuren
Teichonsäuren (von gr. τεῖχος, teīkhos, „Mauer“) sind polymere Bausteine der Zellwand grampositiver Bakterien und können 20 bis 40 % ihrer Zellwand-Trockenmasse ausmachen. Sie sind meist kovalent in der Peptidoglycanschicht (Mureinschicht) verankert. Teichonsäuren bestehen entweder aus Ribitol-Phosphat-Polymeren (Ribitol-Teichonsäuren) oder aus Glycerol-Phosphat-Polymeren (Glycerol-Teichonsäuren), die kettenartig nach außen ragen.
Als Lipoteichonsäuren bezeichnet man Glycerol-Teichonsäuren, die kovalent an Glycolipide der Zellmembran gekoppelt sind. Diese sind damit in der Zellmembran verankert und durchdringen die gesamte Peptidoglycanschicht.
Die Teichonsäuren üben bei der Interaktion von Bakterien mit Wirtszellen wichtige Funktionen aus, etwa bei der Adhäsion und als sogenannte Virulenzfaktoren.