Thüringisch-hessischer Erbfolgekrieg
Der thüringisch-hessische Erbfolgekrieg (1247–1264) war die kriegerische Auseinandersetzung um das Erbe der im Mannesstamm ausgestorbenen Ludowinger, den Landgrafen von Thüringen.
Der von Ilgen/Vogel geprägte Begriff des ›Erbfolgekriegs‹ ist missverständlich, insofern es den Konfliktparteien Sophie von Brabant (Hessen) und Heinrich III. (Thüringen) zu keinem Zeitpunkt um die Erbfolge der Ludowinger ging. Vielmehr rangen sie primär um die Kontrolle über Eisenach und die Wartburg – jene Kerngebiete der ehemaligen Landgrafschaft Thüringen, die für Sophie von Brabant grundlegende identitätsstiftende Bedeutung besaßen. Die Auseinandersetzungen zwischen Hessen und den Erzbischöfen von Mainz um die Kirchenlehen überlagerten diesen Territorialkonflikt großenteils.