Tibiscum
Tibiscum ist der Sammelname eines römischen Kastells der Hilfstruppen, ein Bestandteil der Festungskette des dakischen Limes (limes Daciae, Provinz Dacia Superior bzw. später Dacia Apulensis) und eines Municipiums auf dem Gebiet des heutigen Caransebeș (Karansebesch/Karánsebes/Karanšebeš), einer Stadt im Kreis Caraș-Severin, Region Banat im Südwesten von Rumänien.
Kastell Tibiscum | |
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Alternativname | Τιβίσκον/Tibisco/Tivisco/Tibiscus |
Limes | Dakien |
Abschnitt | A / IV / 17 |
Datierung (Belegung) | traianisch, 2. bis 4. Jahrhundert n. Chr. |
Typ | Reiter- und Kohortenkastell |
Einheit | a) Legio IIII Flavia Felix? b) Legio XIII Gemina? |
Größe | mehrphasige, rechteckige Anlage mit abgerundeten Ecken, a) 89 m × 107 m b) 195 m × 310 m |
Bauweise | a) Holz-Erde-Kastell, b) Steinkastell |
Erhaltungszustand | Umwehrung des zweiten Steinlagers im Gelände als Erhebung erkennbar, einige Grundmauern des Vicus wurden konserviert. |
Ort | Caransebeș-Jupa |
Geographische Lage | 45° 27′ 58,7″ N, 22° 11′ 22,2″ O |
Vorhergehend | Kastell Teregova (südlich, A / IV / 16) Kastell Färliug (westlich, A / II-III / 13) |
Anschließend | Kastell Zăvoi (östlich, A / IV / 18) |
Kastell, Vicus und Zivilstadt verteilen sich über eine Fläche von 27 ha und zählen zu den bekanntesten archäologischen Stätten in Rumänien. Lagervicus und Municipium entwickelten sich im 3. Jahrhundert n. Chr. zu einem Zentrum für Handel und Warenproduktion (vor allem Keramik) und damit zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten Städte der dakischen Provinzen. Tibiscum spielte auch eine wichtige Rolle bei der Romanisierung der einheimischen Bevölkerung und gilt als einer der Ausgangspunkte der christlichen Missionierung Dakiens.