Moschee von Tinmal
Die Moschee von Tinmal (arabisch تينمل, Taschelhit ⵜⵉⵏⵎⴻⵍ) ist nach dem Bergdorf Tinmal (auch Tinmel) in der Provinz Al Haouz in der Region Marrakesch-Safi in Marokko benannt. Der geschichtlich bedeutsame Ort, der heute zur Landgemeinde (commune rurale) Talat N’Yaaqoub gehört, war die Keimzelle des Almohadenreiches, welches zwischen 1147 bis 1269 über Marokko sowie zeitweise auch über weite Teile des Maghreb und der Iberischen Halbinsel herrschte. Die teilrestaurierte und auch für Touristen zugängliche Moschee stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Nur kurze Zeit nach der – in späterer Zeit wiederholt umgebauten – Großen Moschee von Taza errichtet, gilt die Moschee von Tinmal als original erhaltener Vorläufer der nicht nur in der islamischen Welt bekannten almohadischen Moscheebauten von Marrakesch, Sevilla und Rabat. Seit dem Jahr 1995 steht die Moschee von Tinmal auf der Tentativliste der Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Beim Erdbeben am 8. September 2023 wurde das Kulturdenkmal, das nur 6 km vom Epizentrum des Erdbebens entfernt liegt, stark beschädigt. Das Minarett, die Arkaden des Gebetsaals sowie einige Außenwände sind eingestürzt. Das Dach des Gebetsaals mit einem berühmten Muqarnas-Dekor wurde ebenfalls zerstört.