Nahwitti
Mit der Sammelbezeichnung Nahwitti (auch: Newitty, Nuwitti, u. ä., wissenschaftliche Transkription aus dem Kwak'wala: na̱’witi) fassten Europäer die Kwakwaka'wakw-Gruppen an der Nordspitze von Vancouver Island zusammen. Der Begriff umfasst die drei ursprünglich eigenständigen Gruppen der Nakomgilisala (na̱ka̱mga̱lisa̱la), der Yutlinuk (yut’linux̱w) und der Tlatlasikwala (t’łat’ła̱sikwa̱la), die einen gemeinsamen Dialekt des Kwak'wala sprachen. Die ersten beiden Gruppen gingen im Laufe des 19. Jahrhunderts in den Tlatlasikwala auf, die als Tlatlasikwala First Nation in Kanada heute offiziell als eine First Nation anerkannt sind. Die Tlatlasikwala Nation ist ein Mitglied des Kwakiutl District Council mit Sitz in Campbell River.
Der Historiker Robert Galois bescheinigt den Nahwitti eine „prominente Position“ in der Kolonialgeschichte Vancouver Islands: Hatten sie zunächst eine wichtige Rolle im maritimen Pelzhandel mit den Europäern gespielt, wurden sie später im sogenannten „Nahwitti Incident“ (1850/51) zum Ziel britischer Kanonenbootpolitik.