Tötung von George Floyd
Die Tötung von George Floyd ereignete sich am 25. Mai 2020 in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota: Der weiße Polizeibeamte Derek Chauvin tötete bei der Festnahme den am Boden liegenden 46-jährigen Afroamerikaner George Perry Floyd, indem er neun Minuten und 29 Sekunden lang mit einem Teil seines Körpergewichts auf seinem Hals kniete und ihm trotz zahlreicher Bitten Floyds und umstehender Zeugen um Unterlassung bis zu seinem Sterben die Atemwege abdrückte. Drei weitere Polizisten schritten nicht ein und leisteten keine Erste Hilfe. Ein durch eine Passantin aufgenommenes Video des Vorfalls sorgte weltweit für Aufsehen.
Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizeibeamten wurden nach Bekanntwerden des Vorfalls entlassen und wegen des Verdachts auf ein Tötungsdelikt in Untersuchungshaft genommen. Unmittelbar auf den Vorfall folgende großflächige Proteste infolge des Todes von George Floyd in den Vereinigten Staaten und weltweit richteten sich gegen Polizeigewalt und Rassismus und standen unter dem Motto „Black Lives Matter“. Nach Ausschreitungen und Plünderungen, bei denen mehrere Menschen starben, wurden ab Ende Mai 2020 in 40 US-Städten Ausgangssperren verhängt und die Nationalgarde wurde eingesetzt. Dabei kam es zu weiteren Fällen von Polizeigewalt, die als unverhältnismäßig kritisiert wurde.
Im April 2021 wurde der Hauptangeklagte Derek Chauvin der Körperverletzung mit Todesfolge, der nicht vorsätzlichen Tötung und der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden. Im Juni 2021 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 22,5 Jahren verurteilt. Chauvin legte gegen dieses Urteil Berufung ein, die von einem Berufungsgericht in Minnesota und im November 2023 auch vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten zurückgewiesen wurde. Die Strafprozesse gegen Lane, Kueng und Thao endeten mit mehrjährigen Haftstrafen.
Im Mai 2021 wurden die vier Polizisten, die an der tödlich endenden Verhaftung von George Floyd beteiligt waren, auch vor einem Bundesgericht angeklagt. Die Männer wurden beschuldigt, vorsätzlich die verfassungsmäßigen Rechte Floyds verletzt zu haben. Chauvin erkannte im Dezember 2021 hier seine Schuld an. Im Februar 2022 befand ein Bundesgericht in Saint Paul (Minnesota) seine drei Kollegen für schuldig. Chauvin wurde im Juli 2022 zu weiteren 21 Jahren Haft verurteilt. Im Juli und August 2022 verurteilte ein Bundesrichter seine drei Kollegen zu Haftstrafen: James Kueng zu drei Jahren Gefängnis, Tou Thao zu 3,5 Jahren und Thomas Lane zu 2,5 Jahren.