Tonnegativ

Das Tonnegativ ist in der Filmproduktion neben dem Bildnegativ derjenige Streifen, von dem beim Vervielfältigen eines Films Positive „gezogen“ (kopiert) werden. Das geschieht auf Kopiermaschinen mit einem Bild- und einem Tonkopierkopf, an denen die Negative mit Rohfilm zusammengeführt werden.

Das Tonnegativ hat die gleichen Abmessungen wie das Bildnegativ. Beim Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm ist festgelegt worden, dass das Bild (Normalbild) um 10 Prozent schmaler gemacht werde und der Ton im freiwerdenden Raum Platz nehme.

Traditionell hat man den Schall eines Ereignisses während der Bildaufnahme mit einer so genannten Tonkamera auf Normalfilm als 1/10 Zoll breite Tonspur aufgezeichnet. Mit Synchronmotoren im selben Elektrizitätsnetz wurde Gleichlauf der Apparate erzwungen.

Mit der Ablösung der fotografischen Tonaufnahme durch die magnetische seit 1948 ist das Tonnegativ aus dem Blickfeld der Produktion in die Distribution gerutscht. Heute wird es aus der fertigen Tonmischung erzeugt, wo jedoch die zur Verfügung stehenden Frequenz- und Dynamikumfänge berücksichtigt werden müssen.

Grundsätzlich gibt es Tonnegative in jedem Filmformat, wobei sie sich für das 70-mm-Format nicht etabliert haben. Lichtton ist auch auf 8-mm-Film möglich, doch ist die Tonqualität recht beschränkt. Für 16-mm-Lichtton-Kopien vom 35-mm-Ausgangsmaterial wird meist aus Kostengründen kein neues Tonnegativ angefertigt, sondern das verkleinerte 35-mm-Tonnegativ zwei Mal nebeneinander kopiert, damit die Tonspur durch das Verkleinern dennoch die nötige Dynamik und ausreichenden Störabstand hat.

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