Transzendentalpragmatik

Transzendentalpragmatik (lat. transcendere, „hinübergehen, (hin)überschreiten“, und gr. πράγμα, pragma, „Handeln“) ist eine maßgeblich auf das Werk von Karl-Otto Apel zurückgehende philosophische Strömung. Sie steht der von Jürgen Habermas entwickelten Universalpragmatik nahe und integriert u. a. andere pragmatische Ansätze, etwa von Charles S. Peirce. Die Transzendentalpragmatik untersucht die Bedingungen menschlichen Erkennens und freien menschlichen Handelns, die diesem ermöglichend vorausliegen und insofern transzendental genannt werden.

In Apels Schule wirkt die Retorsion, d. h. die „Rückwendung“ möglicher Einwände, als zentrales analytisches Werkzeug. Ein Einwand ist dabei als Sprachhandlung zu verstehen. Ziel der Rückwendung ist es, performative Widersprüche aufzudecken, die auftreten, wenn die Einwendung tatsächlich im Gespräch erhoben wird. Apel wendet die Methode insbesondere an, um nachzuweisen, dass die grundsätzliche Gültigkeit normativer Verpflichtungen nicht widerspruchsfrei bestritten werden kann. Die Transzendentalpragmatik solle so eine Letztbegründung u. a. der Anfänge der Moralphilosophie ermöglichen.

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