Trikuspidalklappeninsuffizienz
Trikuspidalklappeninsuffizienz, auch Trikuspidalinsuffizienz genannt, ist in der Medizin die Bezeichnung für eine Undichtigkeit der Trikuspidalklappe des Herzens, die während der Auswurfphase (Systole) zu einem Rückfluss von Blut aus der rechten Herzkammer in den rechten Vorhof und die Hohlvenen (→ Aufbau des Herzens) führt.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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I07.1 | Trikuspidalklappeninsuffizienz |
I36.1 | Trikuspidalklappeninsuffizienz nichtrheumatisch |
Q22.8 | Sonstige angeborene Fehlbildungen der Trikuspidalklappe |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Leichte Formen der Trikuspidalinsuffizienz werden bei Ultraschalluntersuchungen des Herzens (Echokardiografie) recht häufig entdeckt und sind in der Regel harmlos. Schwere Formen erfordern eine genaue Abklärung.
Meist ist die Trikuspidalinsuffizienz Folge einer Überdehnung des Halteringes (Anulus fibrosus) der Trikuspidalklappe oder eines zu hohen Drucks in der rechten Herzkammer, die Klappe selbst wäre noch ausreichend funktionstüchtig. Dies bezeichnet man als sekundäre Klappeninsuffizienz. Eine Trikuspidalinsuffizienz kommt darüber hinaus als einzelner angeborener Herzfehler vor oder tritt in Begleitung anderer angeborener Herzfehler oder als Folge von anderen angeborenen Krankheiten des Bindegewebes auf.
Zu unterscheiden ist zwischen einer akuten Trikuspidalinsuffizienz (zum Beispiel im Rahmen einer Lungenembolie) und einer chronischen Insuffizienz (zum Beispiel im Rahmen einer primären pulmonalen Hypertonie).